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Gesunde Routinen auf Reisen: 15 Tipps und Gründe

Früh aufstehen, ein gesundes Frühstück und abends noch eine Stunde Sport – das läuft doch super mit den Routinen. Und so automatisch wie sich das Ganze trotz Alltagsstress inzwischen abspielt, wird eine Reise doch nicht gleich alles wieder über den Haufen werfen. Oder? Gedacht habe ich das immer. Ob ich nur über das Wochenende weggefahren bin oder ein ganzes Jahr im Ausland verbracht habe. Und ich bin jedes Mal eines Besseren belehrt worden. Bis ich irgendwann festgestellt habe, dass es das Leben nicht nur wesentlich leichter macht, die eigenen gesunden Routinen auch auf Reisen fortzusetzen – es macht so auch viel mehr Spaß.

Was sind „gesunde Routinen“ überhaupt?

Was gute Routinen sind – egal, ob unterwegs oder zu Hause – davon hat wahrscheinlich jeder eine andere Vorstellung. Grundsätzlich bedeutet es, dass Du Deinem Alltag eine Struktur gibst und nicht planlos in den Tag hineinlebst. Denn, so schön wie sich das im ersten Moment anhören mag – das tut weder unserem Körper noch unserer Psyche gut und hat nicht viel mit erholsamem Reisen zu tun. Es gab schließlich einen Grund, warum Du bestimmte Verhaltensweisen etabliert und Dich trotz anfänglicher Schwierigkeiten überwunden hast, bis sie Dir in Fleisch und Blut übergegangen, eben zur Routine geworden sind.

Grundsätzlich startest Du eben besser in den Tag, wenn Du Dir Zeit nimmst, die Dinge zu tun, die Dir guttun, als nach einer halben Stunde Snoozing noch einmal schnell durch Insta zu scrollen und dann loszuhetzen. Routine heißt, gute Gewohnheiten so automatisch an den Tag zu legen, dass Du überhaupt nicht mehr darüber nachdenken musst.

Ob das für Dich ein ausgewogenes Frühstück, die tägliche Stunde Sport oder die morgendliche Meditation ist – wenn Du weißt, dass Dir etwas guttut, gibt es keinen Grund, darauf zu verzichten, nur weil Du gerade nicht zu Hause bist. Hier sind einige Beispiele für gesunde Routinen, die Du einfach überall umsetzen kannst.

1. Früh aufstehen

Das bringt natürlich nicht so viel, wenn Du erst mitten in der Nacht ins Bett gehst und dadurch weniger schläfst. Ich kenne allerdings Menschen, die kein Problem damit haben, auf Reisen (oder am Wochenende) zehn oder mehr Stunden zu schlafen. Das ist für unseren Körper ungefähr genauso gesund, wie weniger als drei Stunden zu schlafen. Nach sieben bis acht Stunden Schlaf sollte eigentlich jeder wieder fit sein – was bedeutet, dass Du keinesfalls jeden Abend um zehn Uhr ins Bett gehen musst.

2. Viel trinken

Und das bestenfalls in nicht alkoholischer Form. Du wirst überrascht sein, wie viel besser Du Dich fühlst, wenn Du den ganzen Tag über regelmäßig Wasser trinkst. Kopfschmerzen, Schlafprobleme, trockene Haut oder allgemeine Schlappheit sind Zeichen, dass Du tagsüber zu wenig getrunken hast. Eine der leichtesten Routinen ist es, immer eine Trinkflasche dabeizuhaben, die Du überall auffüllen kannst.

3. Bewegung

Dieser Punkt sollte Dir eigentlich nicht schwerfallen, wenn Du unterwegs bist – oft tut er das aber doch. Doch selbst wenn Du nur einen Strand- und keinen Aktivurlaub geplant hast, gibt es unzählige Möglichkeiten, zumindest auf die berühmten 10.000 Schritte täglich zu kommen.

  • Erkunde Deine Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad, statt jedes Mal ein Taxi zu nehmen.
  • Probier eine neue Sportart aus. Egal ob Kitesurfen oder Acro Yoga. Jetzt ist die beste Gelegenheit.
  • Wandern, schwimmen – machst Du doch unterwegs garantiert öfter als zu Hause

Die typischen Empfehlungen wie Treppe statt Fahrstuhl kannst Du natürlich ebensogut unterwegs umsetzen. Wie Du auf Reisen in Form bleibst und Dein Sportprogramm ganz einfach weiterhin durchziehst, kannst Du hier nachlesen.

4. Ernährung

All-Inclusive Hotels sind, nach meiner Überzeugung, grundsätzlich eine schlechte Wahl. Ganz besonders allerdings in Bezug auf Deine Ernährung. Die meisten Buffets in Hotels und Restaurants tragen nicht gerade zu einer ausgewogenen Ernährung bei und schmecken dabei nicht einmal besonders gut. Viel mehr Spaß macht es doch, unterwegs immer neue, kleine Restaurant und Cafés zu testen und landestypisches Streetfood und Obst vom Markt zu probieren. Das muss nicht immer gesund sein, aber es liegt in Deiner Hand und kannst genau das essen, worauf Du gerade Lust hast. Nüsse und Obst gehen notfalls immer für zwischendurch und beides findest Du eigentlich überall.

Alternativ kaufst Du Dir Deine Lebensmittel selbst im Supermarkt und bereitest Dir gesunde Snacks für den Tag bereits in Deiner Unterkunft vor. Warum Du meist automatisch gesünder isst, wenn Du als Veganer unterwegs bist, kannst Du hier nachlesen.

5. Meditation

Der beste Zeitpunkt zum Meditieren ist direkt morgens nach dem Aufstehen. Mach es einfach, bevor Du überhaupt darüber nachdenken kannst und Dir die ersten Gründe einfallen, warum Du heute keine Zeit dafür hast. Überleg Dir drei Dinge, für die Du in diesem Moment dankbar bist und sei ein paar Minuten ganz bei Dir selbst, bevor Dein Alltag beginnt.

Das Ganze kannst Du natürlich auch abends machen, um den Tag positiv abzuschließen. Allerdings würde ich dabei wahrscheinlich einschlafen.

6. Lies ein Buch

Was zu Hause, trotz aller guten Vorsätze, gerne mal auf der Strecke bleibt, sollte auf Reisen kein Problem sein. Busfahrten, Wartezeiten am Flughafen oder ein Strandtag eignen sich perfekt, um endlich den langen Wälzer zu beenden, den Du Dir schon vor Monaten vorgenommen hast – jedenfalls solange Du noch nicht mit kleinen Kindern unterwegs bist.

7. Bleib produktiv

Es ist sicher verlockend, für einige Wochen im Jahr einmal alles abzuschalten, keine einzige Email zu lesen und sich einfach durch den Tag treiben zu lassen. Wenn das Deine Art von Entspannung ist, spricht sicher auch nichts dagegen – mich stresst Nichtstun allerdings mehr, als dass es mir hilft. Such Dir doch einfach die Bereiche Deiner Arbeit raus, die Dir wirklich Spaß machen oder arbeite an neuen Projekten, wenn Du unterwegs bist. Wenn Du ständig den Berg an Arbeit im Kopf hast, der bei Deiner Rückkehr auf Dich wartet, kannst Du sowieso nicht entspannen.

8. Digital Detox

Im ersten Moment mag es widersprüchlich klingen, im Urlaub produktiv zu bleiben und gleichzeitig auf das Smartphone oder Soziale Medien zu verzichten – ist es aber nicht. Durch die digitale Entgiftung legst Du nämlich selbst fest, welche Art von Inhalten Du konsumierst, woran Du arbeiten möchtest und vor allem, mit welchen Menschen zu kommunizieren willst. Keine E-Mails, die Dich dazu auffordern, sofort xy zu checken oder ständiges Observieren Deiner Bilder oder Likes auf Instagram und Co. Du wirst überrascht sein, wie schnell Du Dich dadurch wieder auf Dich selbst und die wichtigen Dinge in Deinem Leben konzentrierst.

9. Frische Luft

Egal, ob beim Sport oder in der Mittagspause – vielleicht hast Du es Dir inzwischen zur Gewohnheit gemacht, Dich mindestens einmal am Tag im Freien zu bewegen. Das beizubehalten, sollte Dir auf Reisen sogar leichter fallen als in Deiner gewohnten Umgebung.

10. Zeit allein

Wenn Du es zu Hause bisher nicht geschafft hast, genug Zeit für Dich selbst einzuplanen, ist eine Reise der ideale Zeitpunkt. Auch wenn ihr zu zweit oder in einer Gruppe unterwegs seid, spricht nichts dagegen, wenn jeder mal etwas für sich unternimmt. Bist Du allein unterwegs, wirst Du feststellen, wie anders und wie viel intensiver Du die Dinge auf einmal wahrnimmst.

11. Schreib’s auf

Genauso hat dieser Blog angefangen. Das heißt nicht, dass Du jeden Abend einen detaillierten Tagebucheintrag verfassen sollst. Meist hilft es schon, Deine Gedanken zu sortieren, wenn Du in wenigen Worten aufschreibst, was Dir durch den Kopf geht oder eine Situation festhältst, die Dich beschäftigt hat.

12. Nur das Nötigste

Wenn ich unterwegs bin, merke ich oft erst, mit wie wenigen Dingen ich wirklich auskomme. Ein Monat Backpacking nur mit Handgepäck? Überhaupt kein Problem. Das hat mich dazu inspiriert, auch zu Hause regelmäßig auszumisten und nur die Dinge in meinem Leben zu behalten, die ich wirklich brauche. Und das gilt nicht nur für Materielles. Eine Reise ist der perfekte Zeitpunkt um darüber nachzudenken, wen oder was Du in Deinem Leben wirklich vermissen würdest und auf was Du eigentlich verzichten kannst.

13. Raus aus Deiner Komfortzone

Je nachdem, ob Du nur zwei Wochen unterwegs bist oder ein ganzes Jahr, kannst Du Dir vornehmen, jeden Tag oder einmal die Woche etwas zu unternehmen, was Dir Angst macht oder was zumindest einigermaßen unbequem ist – ein Fallschirmsprung, eine Nacht allein couchsurfen. Für manche ist auch die kalte Dusche am Morgen schon eine Möglichkeit, den inneren Schweinehund zu besiegen. Unterwegs geht das meist viel leichter, als zu Hause.

14. Lerne täglich Neues

Ob es nur ein neues Wort in einer fremden Sprache ist oder eine Erkenntnis durch ein Gespräch mit einem Fremden. Auf Reisen ist es unglaublich leicht, täglich etwas dazuzulernen, solange Du offen dafür bist und die Dinge überhaupt wahrnimmst.

15. Mach einen Plan

Natürlich macht es Sinn, Dir zu überlegen, was Du in den nächsten Tagen alles erledigen willst. Und wer liebt es nicht, To-do-Listen abzuhaken? Viel wichtiger ist allerdings, Dir Ziele zu setzen, die Du langfristig erreichen willst. Sonst vergisst Du über Deine täglichen Aufgaben schnell, warum Du eigentlich tust, was Du tust und wohin das Ganze führen soll. Wie Paulo Coelho schon sagte: Pass auf, dass Du das Öl auf dem Löffel nicht verschüttest, aber achte trotzdem auch auf Deine Umgebung.

Gründe für Routinen auf Reisen

Gründe die dagegen sprechen, Deine Gewohnheiten auf Reisen beizubehalten, findet Dein Gehirn wahrscheinlich zur Genüge: Du musst Dich erst einmal zurechtfinden, akklimatisieren, Du kennst die Umgebung, das Essen und die Gegebenheiten nicht. Und ist eine Reise nicht eigentlich dazu da, alles anders zu machen als zu Hause? Hier sind meine Gründe, warum es viel entspannter ist, manche Dinge von zu Hause mitzunehmen.

1. Du musst nicht immer wieder von vorn anfangen

Die meisten Vorsätze, Routinen und Verhaltensweisen brauchen einige Wochen, bis sie sich eingespielt haben und Du anfängst, sie automatisch abzuspulen und vielleicht sogar zu genießen. Aber sind wir ehrlich: Gerade am Anfang wird Dich jede kleine Unterbrechung wieder aus der Bahn werfen. Aus einem Wochenende, an dem Du einfach mal alle guten Vorsätze außer Acht lassen willst, wird schnell wieder ein Monat und auch wenn Du schon lange wieder zu Hause bist, hast Du noch immer nicht in Deinen alten Rhythmus zurückgefunden. Ich habe es teilweise geschafft, mir während eines ganzen Jahres, das ich im Ausland verbracht habe, einzureden, dass es sich, solange ich nicht zu Hause bin, eigentlich gar nicht lohnt, Routinen zu etablieren. Schließlich war ich dafür viel zu viel unterwegs, jeder Tag war anders. Also warum überhaupt versuchen, so etwas wie einen Alltag zu haben?

Bleibst Du allerdings vom ersten Tag Deiner Reise in Deiner Routine, wird sich nicht einmal die Frage stellen, ob das Ganze jetzt, wo Du nicht mehr in Deiner gewohnten Umgebung bist, überhaupt alles so gut funktioniert, ob Du die richtigen Lebensmittel findest oder den perfekten Platz, um Deine Yogamatte auszurollen – Du machst es einfach. Ohne auch nur darüber nachzudenken. Damit sparst Du Dir erstens die Zeit zu überlegen, ob Du nun eine Pause von Deinen Gewohnheiten machst oder nicht und Du vermeidest die anstrengenden, ersten Wochen zu Hause, in denen Du wieder zu ihnen zurückfinden musst. Unser Körper ist nämlich ziemlich gut darin, zu vergessen, wie gut es sich anfühlt, jeden Tag frisch gekochtes Essen zu essen und nach der Arbeit eine Stunde laufen zu gehen, wenn Du es eine Weile nicht gemacht hast. Es wird Dich nur unnötig Zeit und Energie kosten, ihn wieder vom Gegenteil zu überzeugen.

2. Dir geht es unterwegs besser

Am Anfang fühlt es sich vielleicht noch gut an. Endlich mal wieder die ganze Nacht durchfeiern, keine Verpflichtungen, der Alltag ist weit weg und es ist viel zu warm und zu schön, um sich überhaupt über irgendetwas Gedanken zu machen. Nach spätestens zwei Tagen wird das Ganze aber wahrscheinlich schon wieder langweilig und Du stellst fest, dass Du irgendwie mehr von allem hast, wenn Du fit bist und bewusst wahrnimmst, was um Dich herum passiert.

3. Routinen reduzieren Stress

Stress – das war doch überhaupt erst der Grund, warum wir eigentlich weg wollten, oder? Trotzdem bedeuten Zeitumstellung, eine fremde Umgebung und eine ungewohnte Situation mehr Stress für Deinen Körper, als wenn Du einfach zu Hause bleiben und weiterhin Deinen Verpflichtungen nachgehen würdest. Das kannst Du vermeiden, indem Du Deinem Körper klarmachst, dass alles genauso ist, wieder immer. Indem Du zur selben Zeit aufstehst, nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen dieselben Dinge tust, wie zu Hause und Dich ähnlich ernährst und bewegst.

4. Du brauchst keine Cheat Days

Der Sinn und Zweck von Routinen ist nicht, Dir selbst irgendwelche Verhaltensweisen aufzuzwingen, mit denen Du Dich nicht wohlfühlst und die Du sowieso nach kurzer Zeit wieder über den Haufen wirfst. Vielmehr geht es darum, zu erkennen, was Dir Spaß macht, was Du gerne tust und was trotzdem gut für Deinen Körper ist. Dann kommst Du nämlich gar nicht mehr auf die Idee, dir „Auszeiten“ von Deinen Routinen zu nehmen.

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