Magische Wälder, Schnee soweit das Auge reicht und 24 Stunden Dunkelheit. Das ist Lappland im Winter. Und das macht den Reiz der nördlichen Region Schwedens, Finnlands und Norwegens aus. Während meines Auslandssemesters in Umea in Schweden, durfte ich eine Woche oberhalb des Polarkreises verbringen und verrate Dir, was Du auf keinen Fall verpassen darfst!
1. Die Polarlichter sehen
Jeder, der die knallgrünen Lichter schon einmal auf Bildern bewundert hat, träumt wahrscheinlich davon, sie auch einmal in natura zu erleben. Die Rede ist natürlich von den Nord- oder Polarlichtern, auch Aurora borealis genannt, die von September bis März den nordischen Himmel erleuchten. Das Tolle daran ist, dass es eigentlich keine Garantie gibt, sie wirklich zu sehen und die Überraschung, wenn es dann tatsächlich passiert, ist groß. Ich hatte dieses Glück ausgerechnet zum ersten Mal an meinem Geburtstag in Abisko, im nördlichsten Teil Schwedens. Eigentlich hatte ich immer mit einem leichten, grünen Schimmer am Himmel gerechnet, den man mit ein wenig Glück später auch noch auf der Kamera erkennen konnte. Jedenfalls nicht mit der lila-grünen Explosion, die aussah, als hätte sie jemand plötzlich direkt über uns in den Himmel gemalt. Das war bis heute einer der beeindruckendsten Momente meines Lebens.
2. Hundeschlitten oder Snow Mobil fahren
Nach Anbietern für Touren mit dem Snow Mobil oder dem Hundeschlitten musst Du in Lappland nicht lang suchen. Es gibt schließlich auch kaum eine Möglichkeit die weite Schneelandschaft zu erkunden, die mehr Spaß machen würde. Es dauert zwar eine Weile, bis man das rutschige Schneemobil unter Kontrolle hat, danach kann man aber gar nicht schnell genug über die Hügel fliegen.
Ob ich mich nochmal in einen Hundeschlitten setzen würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wir haben uns vorher gut über die Anlage informiert und die meisten Schlittenhundeanlagen in Lappland werden von einzelnen Familien betrieben, die zwischen zwanzig und dreißig Hunden halten, die im Familienverbund integriert sind.
Allerdings verzichte ich inzwischen grundsätzlich auf Unterhaltungsprogramme, in die Tiere involviert sind, um auf Nummer sicher zu gehen. Es muss ja auch nicht unbedingt sein.
Möchtest Du unbedingt Hundeschlitten in Lappland fahren, achte am besten darauf, dass die Touren nicht mehrere Stunden dauern und möglichst viele Hunde vor dem Schlitten möglichst wenig Menschen darauf ziehen müssen. Bei uns waren es beispielsweise neun Hunde, die jeweils drei Personen auf dem Schlitten gezogen haben.
3. Eisbaden
Einmal im Leben im Bikini in ein Loch auf einem zugefrorenen See zu steigen und bei einer Wassertemperatur um den Gefrierpunkt schwimmen zu gehen, stand eigentlich nie auf der Liste der Dinge, die ich unbedingt tun wollte. Ich dachte, das Höchste der Gefühle würde es sein, ein bisschen im Bikini durch den Schnee zu hüpfen und danach schnell zurück in die Sauna zu gehen. Aber die Versuchung, das Ganze einmal auszuprobieren war zu groß. Eine Erfahrung, die mir, im wahrsten Sinne des Wortes, den Atem geraubt hat. Wenn Du einmal im Wasser bist, ist es tatsächlich egal, ob die Temperatur nun ein oder zehn Grad beträgt. Der Körper ist sowieso taub. Selbst der Schnee unter meinen Füßen auf dem Weg zurück zur Sauna, kam mir vor, als würde ich über glühende Kohlen laufen. Und hinterher der Gedanke: „Das will ich nochmal machen!“
4. Samis & Rentiere besuchen
Da stand ich, kurz vor Weihnachten, irgendwo auf einer dunklen Wiese neben einem Rentier und fütterte es. Auch wenn es so dunkel war, dass ich die Hand vor Augen nicht sehen konnte, auf dem Hof der Sami Familie in der Nähe von Abisko – so hätte ich mir als Kind das Haus vom Weihnachtsmann vorgestellt. Samis sind die Ureinwohner Lapplands, die, abgeschieden in ihren Zelten, noch immer von der Rentierzucht leben. Nachdem wir die Tiere besucht hatten, saßen wir im Zelt am Lagerfeuer zusammen und lauschten den Geschichten eines Sami aus seinem Leben. Wer möchte, kann dabei passenderweise eine Rentiersuppe löffeln.
5. Besuch im Eishotel
Egal, ob Du nur einen Drink an der Eisbar nimmst oder gleich die Nacht hier verbringst – einen Besuch im Eishotel, 200 Kilometer nördlich des Polarkreises, darfst Du Dir nicht entgehen lassen. Wirklich alles ist hier aus Eis – von den Betten bis zu den Gläsern. Bei Bedarf kannst Du im Eishotel übrigens auch heiraten.
6. Skifahren ohne Ski
Unzählige verlassene Skipisten laden im Norden Schwedens geradezu dazu ein, hochzuklettern und auf (richtig schlechten) Schuhen wieder herunterzurutschen. Das klingt nicht sonderlich spektakulär, war aber ebenso eines der Highlights meines Lappland-Abenteuers.
Wie kommst Du nach Lappland?
Ein guter Ausgangspunkt für Deine Reise nach Lappland in Schweden, ist die nordschwedische Stadt Umea. Von dort aus bist Du mit dem Zug oder dem Nachtbus innerhalb weniger Stunden in Kiruna in Lappland. Auf der Hälfte der Strecke überquerst Du dabei den Polarkreis. Noch einmal hundert Kilometer weiter nördlich befindet sich die Stadt Abisko.